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Tonga

September bis November 2018

Meine Fotos von Fischen und Krebsen in Tonga sind auf dieser Webseite zu finden.

Ha’apai

Nach einer Nacht auf der Hauptinsel Tongatapu flog ich zum 160 km entfernten Ha’apai Archipel, um mit den Buckelwalen zu schwimmen.

Verglichen mit dem touristischeren Vava’u-Archipel gibt es hier nur eine Handvoll Waltour-Anbieter, so dass das Walschwimm-Erlebnis kaum mit anderen Booten geteilt werden muss. Ein paar Touristen kommen auch für‘s Tauchen oder Kitesurfen immer wieder zurück. Der Hauptort Pangai ist ein Dorf.

Eine Strasse führt über die Piste des Flugplatzes. Sie wird geschlossen, wenn 1 bis 2 Mal täglich ein Flugzeug startet oder landet.

Die grossen Stauden im Vordergrund sind Taro-Pflanzen, deren Wurzeln eines der wichtigsten Grundnahrungsmittel ist. Auch die Blätter werden gegessen.

Die Toten werden unter Grabhügeln bestattet.

Ein Einheimischer fischte diese Fische mit einer Machete.

Ich besuchte oft das Mariner-Cafe, das von der Polin Magda geführt wird. Der Name des Cafes geht auf William Mariner zurück, der als Teenager auf dem englischen Schiff „Port au Prince“ diente. Das Schiff wurde 1806 unter Vorspielung einer freundlichen Kontaktnahme von den Tonganern eingenommen und alle Besatzungsmitgliedern ausser vier Leuten bestialisch getötet. Mariner wurde verschont, da der Chef der Ha’apaier namens Finau in Mariner eine Ähnlichkeit mit seinem an einer Krankheit verstorbenen Sohn sah. Mariner kam unter den Schutz von Finau, lebte vier Jahren unter den Tonganern und lernte die Sprache und Gebräuche. Er kehrte schliesslich nach England zurück, wo ein Buch über seine Erlebnisse publiziert wurde, das als erstes die Verhältnisse in Tonga beschrieb.

Ein paar Jahre früher, nämlich 1789, fand ein weiteres geschichtsträchtiges Ereignis im Ha‘apai Archipel statt, als Fletcher Christian die Meuterei auf der Bounty vor der Insel Tofua startete.

Magda lebt bereits seit 13 Jahren auf Pangai und ist unterdessen mit einem Einheimischen verheiratet und hat einen Sohn. Sie ist eine gute Köchin und ist der Informationsknotenpunkt in Ha’apai. Sie war auch schon als Partnervermittlerin tätig. Da eines der Resorts, in dem ich weilte, einen 20-minütigen Fussmarsch oder 5 Minuten mit dem Fahrrad von Pangai entfernt war, kam ich ab und zu zum Essen oder auf ein Bier vorbei. Sie hat selbstgemachte Würste auf dem Menu, deren Häute ihr Vater ihr aus Polen schickt. Auch die getrockneten Pilze in diversen Speisen sind aus Polen. Sie ist eine tüchtige Frau, die nun angefangen hat, Kaffee anzupflanzen und Honig aus den eigenen Bienenstöcken zu gewinnen. An einem Samstagabend organisierte sie ein Oktoberfest, an dem fast die gesamte ausländische Gemeinschaft von Ha’apai teilnahm. Magda zog ihr Bayrisches Dirndl an und servierte die Würste, Sauerkraut und Brezel. Es herrschte eine tolle Stimmung und für mich war es eine gute Gelegenheit, allerlei Leute vom Aussteiger, Resort-Besitzer, Tourist, Entwicklungshelfer, Tourguide bis zu Jacht-Leuten zu treffen.

Ich lernte auch viele Geschichten kennen. Zum Beispiel von einem Australier, der über den Preis eines Resorts verhandelte, das er kaufen wollte. Während den Verhandlungen zog am 10. Januar 2014 der Kategorie 5-Zyklon Ian mit bis zu 287 km/h über Ha’apai und zerstörte alle Häuser auf der Insel. Er hatte Glück gehabt, dass er das Resort nicht vorher kaufte.

Glück hatten auch die Angehörigen der Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage (auch Mormonen genannt). Der Aufbau ihrer Häuser wurde von der Kirche bezahlt. Es erstaunt nicht, dass diese Kirche anschliessend neue Mitglieder gewinnen konnte.

Eine weitere Geschichte ist die vom Österreicher Horst, der seit 23 Jahren auf Tonga lebt. Jetzt wohnt er ein bisschen ausserhalb von Pangai in einer einfachen Hütte von seiner Rente. Heute kann man fast nicht mehr erahnen, wie abgelegen Ha’apai damals war. Die beiden erwachsenen Kinder mit einer Frau aus Tonga arbeiten nun auf der Hauptinsel Tongatapu.

Die zweite Hälfte meines Aufenthalts in der Ha’apai Inselgruppe verbrachte ich in einem Resort an der Nordspitze der Insel Foa, das tolle Schnorchelgebiete aufwies. Leider war das Wetter meist bewölkt und sehr windig. Die Kitesurfer kamen dafür auf ihre Rechnung. Auf der Westseite der Insel war es hingegen meist windstill.

Das Wetter war meist bedeckt und windig. Bei sonnigem Wetter bot sich ein tolles Farbspektakel.

Insel Ha’ano

Einen Tag verbrachte ich als Teil einer „Cultural Tour“ auf der nur von Einheimischen und einer Entwicklungshelferin bewohnten Insel Ha’ano. Auf der Insel fahren unterdessen etwa 10 meist betagte Automobile, die auf der einzigen, 4 km lange Strasse zwischen den Dörfern Muitoa und Fakakakai unterwegs sind. Der Hauptort Ha’ano zählt 150 Leute und 4 Kirchen verschiedener Glaubensrichtungen, was die Religiosität der Tonganer ein weiteres Mal unterstreicht.

Schulkinder auf der Insel Ha’ano

Beim Flechten einer Matte

Nach 3 ½ Wochen im verschlafenen Ha’apai Archipel kehrte ich für ein paar Tage zur Hauptinsel Tongatapu zurück.

Aussichten auf dem Flug von Ha’apai nach Tongatapu

Tongatapu

Auf Tongatapu wohnen über 70% der Einwohner Tongas. Der Königspalast steht auf dieser Insel und der internationale Flughafen befindet sich ebenfalls hier. Gleich am ersten Tag lernte ich auch das Spital kennen, nachdem ich von einem Hund gebissen wurde, Zum Glück gibt es auf Tonga keine Tollwut. Die Behandlung war kostenlos, wohl weil das Rechnungsbüro bereits geschlossen hatte.

Die Insel bietet ein paar Attraktionen, die ich in einem Tag mit dem Mietauto besuchte.

Das Mietauto war eine Art chinesischer Trabi, da die Karosserie aus Kunststoff bestand.

Fischende Schweine

Als erstes besuchte ich den Strand, wo die Schweine bei Ebbe den Strand nach Muscheln, Krustentieren und Meeresalgen absuchen und so ihren Speiseplan erweitern. Dank dieser Ernährung soll das Fleisch dieser Schweine aromatischer schmecken.

Trilithon von Haʻamonga ʻa Maui

Der Trilithon von Haʻamonga ʻa Maui ist ein imposantes und geheimnisumwittertes Bauwerk. Ein Trilithon bezeichnet eine Struktur, die aus zwei grossen vertikalen Steinen besteht und einem dritten horizontalen Stein, der auf den beiden vertikalen Steinen ruht. Der Bogen ist über 5 Meter hoch und die ganze Struktur wiegt 30 – 40 Tonnen. Die Struktur wurde wohl im 13. Jahrhundert aufgestellt und könnte das Eingangstor zu einem Königspalast darstellen oder ein Symbol für die vom König gewünschte Bruderliebe der zwei zerstrittenen Söhne.

´Anahulu Höhle

Die ´Anahulu Höhle beinhaltet einen Süsswassersee, in dem die Besucher sich abkühlen können.

Hufangalupe

Eine natürliche Brücke in den Klippen Tongatapus names Hufangalupe

Die Klippen

Mapu ‘a Vaea’s

In der Gegend von Mapu ‘a Vaea’s brechen die Wellen auf imposante Weise.

Tsunami-Felsen

Der riesige Tsunami-Rock ist ein Stück des vor der Küste vorhandenen Riffs. Wissenschaftler glauben, dass dieser Brocken durch einen Tsunami auf das Land gespült wurde.

Der Westteil der Insel ist kilometerweit von Palmen übersät.

Drei-Wipfel-Palme

Nach den Stränden im westlichsten Zipfel der Insel besuchte ich auf dem Rückweg die Palme mit den drei Wipfeln, die eine weitere Attraktion darstellt und sogar mit Wegweisern ausgeschildert ist.

Als nächstes wollte ich mit der Fähre die Insel Eua besuchen. Am Hafen wurde mir gesagt, dass die Fähre am nächsten Tag um 16 Uhr fahre. Am folgenden Tag rief ich um 12 Uhr an, ob die Fähre wirklich ginge. Zu meiner Überraschung sagte man mir, sie hätten die Abfahrt auf den Morgen verschoben und dass die Fähre daher Tongatapu schon verlassen hatte. Für den folgenden Tag sei keine Überfahrt geplant. Also machte ich mich auf zum Büro von Realtonga, der Fluggesellschaft Tongas. Die Flüge für den gleichen Tag und für den folgenden Tag waren bereits ausverkauft. Da ich mich nicht mehr auf die Fähre verlassen wollte, kaufte ich ein Flugticket für den wohl kürzesten Flug einer kommerziellen Fluggesellschaft, denn der Flug dauert bloss 7 Minuten. Das bescherte mir zwei weitere Tage in Tongatapu, die ich vorallem am Computer verbrachte. Am nächsten Tag rief mich die Fährgesellschaft an, dass sie nun doch fahren und ich solle in zwei Stunden am Hafen sein. Hmmm … Nun hatte ich schon ein Flugticket für den folgenden Tag gebucht. So geht das in Tonga.

Eua

Der Flug nach Eua war eine Reise in die Vergangenheit der Aviatik. Die Maschine, die neun Passagiere transportieren konnte, war mehr eine fliegende Kiste und erst noch betagt. Ich sass gleich hinter dem Piloten und konnte ihn bei seiner Arbeit beobachten. Einen Co-Piloten gab es nicht. Wäre der Pilot zum Beispiel wegen eines körperlichen Problems ausgefallen, wären wir unweigerlich abgestürzt. Leute, die an einem anderen Tag geflogen waren, hatten zwei Piloten an Bord.

Auf der Strecke nach Eua setzt Realtonga ein 9-plätziges Flugzeug des chinesischen Produzenten Harbin ein.

Zu diesem Zeitpunkt wusste ich noch nicht, dass mich dieser Pilot auf dem Rückflug fast das Leben kostete.

Eua ist mit 40 Millionen Jahren die älteste Insel in Tonga. Obwohl sie bloss 15 km von der Hauptinsel Tongatapu entfernt ist, ist die Vegetation viel üppiger und die Leute sind noch entspannter. Die Häuser wie auch die Autos sind oft in einem schlechten Zustand. Öffentliche Verkehrsmittel gibt es nicht. Die braucht es auch nicht. Die Einwohner Eua’s sind sehr nett und transportieren die autostoppenden Ausländer gerne. Es ist üblich, dass die einheimischen Autofahrer für die Touristen sogar grössere Umwege in Kauf nehmen.

Einheimische in den Sonntagskleidern auf dem Weg zur Kirche. Beide tragen das traditionelle Kleidungsstück Ta’ovala um die Taille, das für Frauen und Männer unterschiedlich ist.

Auf der Insel gibt es drei Wandergebiete. Am ersten Tag besuchte ich den Süden der Insel.

Mata Mahina Hopo Aussichtspunkt

Der Mata Mahina Hopo Aussichtspunkt mit einer Aussicht über die Klippen und das Meer.

Nur 40 km von der Insel entfernt befindet sich der Tonga Graben, wo das Meer mit 10.8 km die weltweit zweit tiefste Stelle aufweist.

Auf dem Weg zum Fangatave Strand kam ich an diesem Wasserreservoir vorbei, das von den Chinesen gesponsert wurde. Überall im Land treffe ich auf Spenden verschiedener Länder, vor allem von Japan, Neuseeland, Australien und China. Neben dem Hilfsgedanken erhoffen sich die Spender auch Einfluss in Tonga mit seiner geostrategischen Lage.

Fangatave Strand

Der Fangatave Strand war nur über einen steilen Weg erreichbar. An einigen Stellen gab es Seile, die den Wanderer beim Klettern unterstützten.

Am Strand können ein paar Höhlen erkundet werden.

Riesen-Ovava-Baum

Am zweiten Tag waren wir eine kleine Gruppe, die als erstes einen riesigen, sehr eindrücklichen Ovava Baum (auch Banyan oder Feigenbaum genannt) aufsuchten.

Der Giant Ovava Tree ist über 800 Jahre alt. Dieses Foto zeigt nur einen kleinen Teil des Baumes.

Rauchende Höhle

Unweit davon befand sich die ebenfalls sehenswerte Rauchende Höhle (Smoking Cave), ein 80 Meter tiefer steiler Schlund, in dem Wasser verdampft und als Dampf aufsteigt.

Rauchende Höhle (Smoking Cave)

Der Lokupo Lookout bietet einen weiten Blick über die Küste der Insel.

Rattenhöhle

Weiter ging es zur Rattenhöhle, in der aber keine Ratten leben. Die Höhle erhielt ihren Namen, weil sie einem überdimensionierten Rattenloch gleicht. Am Ende der kurzen Höhle findet sich ein Loch, das sich in der Klippe befindet.

Rattenhöhle

Auf dem höchsten Punkt der Insel befindet sich das Grab des neuseeländischen Soldaten Yealands, der während des zweiten Weltkriegs von einem Kameraden aus Tonga während eines Streites (auf der Gedenktafel steht „unglückliches Missverständnis zwischen den Mitgliedern der Einheit“) getötet wurde.

Die Vegetation auf Eua ist sehr vielfältig.

Den Abschluss unserer Wanderung bildeten die Hafu Pools, ein paar Becken eines Flüsschens, in dem wir uns abkühlten.

Die dritte Wanderung führte uns in den Norden der Insel, wo ebenfalls steile Klippen vorherrschten.

Ein Leser wünschte sich, dass ich öfter auf den Fotos zu sehen bin, obwohl ich definitiv nicht der Selfie-Typ bin.

Nach einer Wanderung kamen wir zu einer natürlichen Brücke, die sehr der natürlichen Brücke auf Tongatapu glich.

Auf dem Rückweg begegneten wir einer Pferdeherde.

Nach einer 6 km langen Wanderung erreichten wir den Ha’aluma Strand, der sich aber nicht zum Baden eignete. Ein Lastwagen nach dem anderen wurde am Strand mit Sand für die Bauwirtschaft beladen. Einer der Lastwagenfahrer nahm uns mit zurück zum Dorf, wo wir unsere Unterkunft hatten.

Am nächsten Tag flog ich mit dem gleichen kleinen Flugzeug und dem gleichen Piloten zurück zur Hauptinsel Tongatapu. Kurz vor dem Start des Flugzeuges kam ein Ambulanzwagen vorgefahren und ein Mann wurde auf der Bahre in den hinteren Teil des Flugzeuges getragen. Später erfuhr ich, dass er an einer ansteckenden Lungenentzündung leidete. Der Pilot meinte, dass wir wegen dem Patienten in Eile sind und ohne weitere Erklärungen gleich losfliegen. Der kürzeste kommerzielle Flug war nun von noch kürzerer Dauer. Beim Landeanflug flog er eine steile Kurve zur Landebahn, doch dieses Mal waren wir bereits viel tiefer und verloren in der Kurve weiter Höhe. Da ich ganz vorne sass, konnte ich sehen, wie das Flugzeug dem Boden zuraste und der seitliche Abschrankungszaun des Flughafens sich nur noch wenige Meter vor uns befand. Ich dachte, dass dies meine letzten Sekunden sind. Im letzten Moment konnte der Pilot das Flugzeug beschleunigen, so dass es nicht weiter an Höhe verlor und die ausgefahrenen Räder nicht mit dem Zaun kollidierten, was unweigerlich einen Absturz mit immer noch hoher Geschwindigkeit nach sich gezogen hätte. Wir landeten sicher. Doch allen Passagieren stand der Schreck ins Gesicht geschrieben. Einige Einheimische flogen diese Strecke bereits viele Male, doch auch sie sagten nachher, dass sie Todesangst hatten. Ich sprach den Piloten darauf an. Er nahm es locker und meinte bloss, dass er wegen dem Patienten mit dem Tower eine schnellere Anflugroute als üblich vereinbart hatte. Dieses Mal ist es nochmals gut ausgegangen und vielleicht auch die nächsten Hundert Mal. Aber genau dies macht den Piloten selbstsicher und irgendwann reicht es dann nicht mehr. Es würde mich nicht überraschen, wenn wir von einem Absturz auf dieser Strecke lesen werden. Ich habe darauf der Fluggesellschaft eine Email geschrieben und sie auf die Gefahr aufmerksam gemacht, doch keine Antwort erhalten. Eigentlich habe ich überhaupt keine Flugangst und pflege die Zweifler zu fragen, was das gefährlichste am Fliegen sei. Die Antwort ist die Fahrt zum Flughafen. In Tonga gilt dies für die Eua-Strecke sicher nicht.

Ich hatte Glück, dass mein Flug mit RealTonga von der Hauptinsel Tongatapu nach Vava’u nicht annulliert wurde, denn An­nul­lie­rungen sind bei dieser Fluggesellschaft an der Tagesordnung.

Das Ha’apai Archipel liegt auf der Strecke nach Vava’u. In der Mitte des Bildes befindet sich der Tao Vulkan. Mit 1’030 Meter ist er der höchste Berg in Tonga. Gleich links davon liegt die Insel Tofua, vor der 1789 die Meuterei auf der Bounty stattfand.

Eine eindrückliche Abendstimmung

Vava’u

Mount Talau

Die höchste Erhebung in Vava’u ist der 131 Meter hohe Mount Talau, von dem man eine Aussicht auf den Hauptort Neiafu und die Inselwelt geniessen kann.

Wie an vielen anderen Orten erkundete ich die Umgebung mit dem Velo (auf Deutsch Fahrrad). Das war auf dieser Insel eine schlechte Idee, denn an mehreren Orten wurde ich von Hundemeuten gejagt. Ein Hund biss mich sogar. Das war der zweite Hundebiss in meinem Leben. Das erste Mal biss mich ja ein Hund in Tongatapu. Mein Ziel, der ’Ene’io Botanical Garden, war geschlossen. Ich getraute mich nicht mehr, zurück zu radeln und rief daher den Gästehaus-Besitzer an, der mich und das Velo mit dem Pick-up abholte.

Eine Einheimische behandelte die Wunde mit dem Saft einer lokalen Pflanze.

Im Guest House im Hauptort von Vava’u traf ich eine Schwedin, die mir von ihrem bevorstehenden Aufenthalt auf der Insel Ofu erzählte. Sie begeisterte mich für diese Insel, so dass ich sie begleitete. Die Schwedin arbeitete für ein paar Wochen in einem Resort im Ha’apai Archipel, dessen Besitzer ich im Mariner Cafe kennen lernte. Die Welt ist klein in Tonga.

Ofu Insel

Die Insel Ofu ist nur wenige Kilometer von der Hauptinsel entfernt.

Auf Ofu gibt es keine Fahrzeuge. Die „Hauptstrasse“ ist ordentlich gepflegt. Es gibt sogar solarbetriebene Strassenlampen, die von Japan gespendet wurden.

Jedes Haus hat eigene Solarzellen. Diese reichen gerade für Licht und das Aufladen von Geräten mit USB-Steckern. 120/240 V-Geräte wie Laptops oder Fernseher können damit nicht betrieben werden. Der Strom für zwei Gemeinschaftskühlschränken wird von diesem zentralen, ebenfalls von Japan gespendetem Solarkraftwerk erzeugt.

Die lokalen Kinder vergnügen sich am Strand, in dem sie an einem Seil ins Meer springen.

Die Blätter einer Pflanze werden nach dem Aufkochen getrocknet. Diese sind das Ausgangsmaterial zum Flechten von Matten.

Am Sonntagmorgen wird die Glocke geläutet, um den Gottesdienst anzukünden.

Unsere Bed & Breakfast-Gastgeberin in ihrem Sonntagskleidern. Natürlich darf das traditionelle Kleidungsstück Ta’ovala um die Taille nicht fehlen.

Die letzte Woche verbrachte ich in einem abgelegenen Resort auf der weitverzweigten Hauptinsel.

An einem Nachmittag besuchten wir eine Vanilla-Plantage.

Eine Vanilla-Blüte. Die natürlichen Bestäuber sind nur in Mexiko vorkommende Insekten und Kolibri-Arten. Daher müssen Blüten ausserhalb Mexikos von Menschen bestäubt werden.

Die Vanilla-Schoten. Nach der Ernte werden sie in 60 Grad heissem Wasser gekocht und anschliessend in Wolltücher gewickelt und in Holzkasten gelegt, wo sie schwitzen. Damit wird die Fermentation eingeleitet und Keime abgetötet. Erst nach einer anschliessenden 6-wöchigen Trocknungszeit ist die Fermentierung abgeschlossen und das süsse Vanille-Aroma entwickelt.

Der Rückflug von Vava’u nach Tongatapu verlief ereignislos und pünktlich. Auf dem Flug war auch ein Sportfischer, dessen Flug am vorherigen Tag annulliert wurde und er deshalb den internationalen Anschlussflug verpasste. Die anderen Leute seiner Gruppe sassen immer noch in Vava’u fest.

Nun geht meine 7-wöchige Reise in Tonga zu Ende. Ich wusste, dass das eine lange Zeit ist für ein Land wie Tonga. Aber Ich habe Zeit und das erlaubte mir, viele Leute näher kennen zu lernen und tiefere Gespräche zu führen. Mit einigen Reisenden habe ich mich in Tonga an anderen Orten wieder verabredet. Das Wetter war meist bewölkt und windig, so dass ich viel Zeit am Computer verbrachte und viele vorherige Reiseberichte auf die Webseite aufschalten konnte. Auch dieser Reisebericht ist viel länger als üblich, weil ich gerade wegen den mangelnden Sehenswürdigkeiten und dem schlechten Wetter viel Zeit zum Schreiben und Foto-Editieren hatte.

Die Tonganer sind sehr freundliche Leute. Das trifft ganz und gar nicht auf die Hunde zu, die mir die ersten zwei Hundebisse in meinem Leben bescherten.

Internet

Das Internet war viel schneller als erwartet, da im März 2018 ein Glasfaser-Unterseekabel zwischen der Hauptinsel Tongatapu und den Archipelen Ha’apai und Vava’u in Betrieb genommen wurde, das in einzelnen Gebieten sogar 4G zu diesen Inseln brachte.

Fluggesellschaft RealTonga

Die Tonganische Fluggesellschaft RealTonga ist die unbefriedigendste, die ich jemals kennen gelernt habe. Einerseits ist sie teuer. Zudem werden mehr als die Hälfte aller Flüge annulliert oder finden zu einem anderen Zeitpunkt statt. Der Grund ist entweder ein technisches Problem oder schlechtes Wetter, da die Piloten bloss auf Sicht fliegen können. Verspätungen von mehreren Tagen sind keine Seltenheit. Schon mancher Reisende hat seinen internationalen Anschlussflug verpasst.

Das Schwimmen mit den Walen in Tonga ist ein tolles Erlebnis. Nach der Walsaison besuchen nur wenige Touristen Tonga.

Als nächstes fahre ich mit einem Mietwagen einen Monat von Sydney in Australien via Canberra nach Melbourne und entlang der Great Ocean Road nach Adelaide. Unterwegs werde ich einige Weingebiete besuchen.