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Kanarische Inseln – La Palma, La Gomera, Teneriffa

November / Dezember 2020

Ab November wurde es kalt und neblig in der Schweiz, so dass ich mich nach wärmeren Reisezielen umsah. Wegen den vielen Einschränkungen war es nicht einfach, eine geeignete Destination zu finden. Ziele am Roten Meer in Ägypten schaute ich mir genauer an, doch in dieser Jahreszeit ist es dort windig und abends kühl. Da kam ein Anruf eines Bekannten gerade zur rechten Zeit. Er war schon mehrmals auf den Kanarischen Inseln und wollte nun die weniger besuchten Inseln La Palma und La Gomera bereisen. Beide Inseln sind Wanderparadiese.

Ich hatte Glück und reiste vier Tage vor der PCR-Test-Pflicht ein. Nach ein paar Tagen auf Teneriffa traf ich meinen Bekannten auf der Insel La Palma.

La Palma

Puerto Naos

Dank der Corona-Pandemie konnten wir kurzfristig im kleinen Dorf Puerto Naos eine Wohnung direkt am Strand mieten. Der Ort war der ideale Ausgangspunkt, um mit unserem Mietwagen fast alle Orte der Insel zu erreichen.

Der Strand von Puerto Naos

Sonnenuntergang, von unserer Wohnung aus gesehen

Sonnenuntergang in Puerto Naos

El Time Aussichtspunkt

Vom Ort Puerto de Tazacorte wanderten wir zum Aussichtspunkt El Time, der einen weiten Blick über die Küste …

… und zum Ort Los Llanos bietet. Die grossen weissen Flächen sind mit Planen überdeckte Bananenplantagen.

Wal-Tour von Puerto de Tazacorte

Unser Boot entdeckte nach längerem Suchen eine Gruppe Pilotwale und Delphine, die sich ganzjährig vor La Palma aufhalten.

Bodegas Teneguía

An einem bewölkten Tag besuchten wir die Bodeaga Teneguia. Die Tour war sehr familiär und unkonventionell. Einen ersten Wein degustierten wir auf dem Kraterrand eines nahen Vulkans. Wir erfuhren, dass sich aufgrund der zunehmenden Trockenheit in der Gegend die Weinproduktion in den letzten Jahren halbierte.

Vom ausgezeichneten Süsswein konnte ich die letzte erhältliche Flasche kaufen.

Wanderung von Los Canarios zum Leuchtturm von Fuencalientes

An einem anderen Tag unternahmen wir eine eindrückliche Wanderung zur südlichsten Spitze von La Palma. Von Los Canarios ging es bergab am Vulkan San Antonio vorbei über Lavafelder vom letzten Ausbruch im Jahre 1971 zum Leuchtturm von Fuencalientes.

Die Gegend um Roque de los Muchachos

Nach fast 2 Stunden Autofahrt erreichten wir den höchsten Punkt der Insel auf 2’423 Meter über Meer, den Roque de los Muchachos. Die ganze Gegend ist Teil des Kraterrandes eines riesigen alten Vulkans.

Hier befinden sich dank der Höhe und der sehr trockenen Luft einige der grössten Observatorien auf der nördlichen Hemisphäre.

Wanderung vom Refugio El Pinar nach Los Canarios – Die Vulkan Route (Ruta de los Volcanos)

Ein Höhepunkt des La Palma-Aufenthaltes war die 17 km lange Wanderung vom Refugio El Pinar nach Los Canarios. Die Route führt von der Mitte der Insel Richtung Süden über das Gebiet des alten Vulkans Cumbre Vieja, der von verschiedenen neuen Vulkankegeln unterschiedlichen Alters übersät ist.

Wir parkten das Auto beim Besucherzentrums des Nationalparks „Caldera de Taburiente“ und fuhren mit dem Taxi zum Refugio El Pinar.

Nach dem Start beim Refugio El Pinar schien die Sonne durch den Kieferwald.

Ein Vulkankegel mit erstarrter Lava

Fantastische Landschaften

Ein Bus brachte uns zurück zu unserem Auto beim Besucherzentrum des Nationalparks „Caldera de Taburiente“.

Wanderung von Los Brecitos durch den Krater Taburiente

Für diese Wanderung parkten wir unser Auto am Bachbett des Barranco de las Angustias. Ein teures Taxi fuhr uns in einer halben Stunde zum Aussichtspunkt Los Brecitos, wo wir unsere Wanderung durch den Krater begannen. Der Weg führte in einem Bogen dem riesigen Krater entlang zurück zum Auto.

Die Wanderung war ein atemberaubendes Erlebnis, wie die Fotos zeigen.

Wanderung um Las Tricias

Das im nordwestlichen Teil der Insel gelegene Dorf Las Tricias war der Ausgangspunkt einer Halbtageswanderung, auf der wir Drachenbäumen begegneten.

Drachenbäume

Die Inselhauptstadt Santa Cruz de la Palma

Die letzten beiden Tage übernachteten wir in der Inselhauptstadt, wo wir die am besten erhaltenen kanarischen Holzbalkone bestaunten.

Wanderung von La Galga zum Mirador de Somada Alta

Von Santa Cruz de la Palma aus entdeckten wir auf dieser Wanderung durch einen artenreichen Wald den regenreichen und grünen nordöstlichen Teil der Insel.

Wie für diese Gegend üblich kam Regen auf, der uns durchnässte.

La Palma ist eine abwechslungsreiche Insel und wie die Fotos zeigen auf jeden Fall einen Besuch wert.

La Gomera

Am Reisetag nach La Gomera mussten wir früh aufstehen, denn die Fähre fuhr morgens um 4 Uhr von La Palma los.

La Gomera ist bergig mit steilen Hängen und tiefen Schluchten. Obwohl die Insel mit 22 km Durchmesser recht klein ist, erhebt sich der höchste Berg Alto de Garajonay bis auf 1’487 Meter. Der obere Teil der Insel ist meist in Nebel und Wolken gehüllt, sodass sich hier ein einzigartiger Lorbeer-Regenwald bilden konnte, der den Nationalpark Garajonay bildet. 1986 wurde er zum UNESCO-Weltkulturerbe gekürt.

Auf La Gomera verzichteten wir auf ein Mietauto, da die meisten Wanderungen von einem Ort zum anderen führten und wir trotz dem dünnen Busfahrplan dank guter Planung bis auf eine Ausnahme immer eine geeignete Busverbindung fanden. Einmal wurden wir von einem Platzregen überrascht und riefen daher einen Taxi, aber später wäre noch ein Bus gefahren.

Die Tourismusbehörde von La Gomera machte uns auf die sehr nützliche App „Info La Gomera“ aufmerksam. Neben den Businformationen waren auch alle Wanderungen auf der Karte eingezeichnet. Dank der Standortbestimmung via GPS wussten wir immer, ob wir auf dem richtigen Weg waren, was das Wandern sehr erleichterte. Über 70 Wanderungen mit unterschiedlicher Länge und Schwierigkeitsgrad waren ausgeschildert und wurden durch die App unterstützt.

San Sebastian de La Gomera

Die Kirche der Inselhauptstadt San Sebastian de La Gomera

Wanderung von Playa de Santiago zum Aussichtspunkt Degollada de Peraza

Morgens um 8 Uhr fuhr der Bus von San Sebastian Richtung Flughafen und brachte uns nach Playa de Santiago.

Der kleine Küstenort Playa de Santiago hat das sonnigste Mikroklima der Insel.

Eigentlich wollten wir die 20 km lange Küstenwanderung Nr. 27 von Playa de Santiago nach San Sebastian unternehmen. Das Wandern der Küste entlang war aber eher eintönig. Beim verlassenen Ort Morales sah ich Richtung Landesinneren diese interessante Landschaft, so dass wir uns entschieden, unsere Route zu ändern und den steilen Weg nach Degollada de Peraza unter die Wanderschuhe zu nehmen, einem Aussichtspunkt in der bergigen Mitte der Insel.

Am verlassenen Ort Morales sah ich diese eindrucksvolle Landschaft, die uns dazu bewegte, zum Aussichtspunkt Degollada de Peraza zu wandern.

Palmen und Kakteen in wilder Landschaft trafen wir auf La Gomera immer wieder an.

Wanderung von San Sebastian nach Hermigua

Am folgenden Tag wanderten wir von unserer Wohnung in San Sebastian 26.9 km zum Bergdorf Hermigua. Kurz vor unserem Abmarsch regnete es leicht. Als die Sonne sich zeigte, konnten wir uns an einem Regenbogen erfreuen. Ein magischer Moment!

Ein Blick zurück nach San Sebastian, das am Ende des Tals am Meer liegt.

Vor unserer Ankunft blickten wir über das Tal von Hermigua, dessen Hänge bis weit hinauf terrassiert sind, um auf dem steilen Land Landwirtschaft zu ermöglichen.

Valle Gran Rey

Nachdem wir von San Sebastian alle interessanten Wanderungen unternommen hatten, reisten wir mit dem Bus weiter nach Valle Gran Rey, ein sympathisches Städtchen mit schwarzem Sandstrand. Da von hier der Bus jeden Tag um 8 Uhr ins bergige Innere der Insel fuhr, war Valle Gran Rey der ideale Ausgangspunkt für unsere Ausflüge. Wir blieben über eine Woche in einer Wohnung mit wundervoller Aussicht über den Ort und auf das Meer.

Sonnenuntergangsstimmung in Valle Gran Rey

Sonnenuntergang und Fischer

Ich liebe alle Arten von Meeresfrüchten: Ein gegrillter Tintenfisch

Wanderung von Pajarito nach Imada und über Benchijigua nach Playa Santiago

Ein ausgewanderter Deutscher schwärmte von den Landschaften um Imada und Benchijigua, so dass wir uns entschieden, von der Bushaltstelle Pajarito im bergigen Landesinnern zu diesen beiden Orte zu wandern und dann das Tal hinunter nach Playa de Santiago zu gelangen. Auch dies war ein langer, über 20 km langer Marsch.

Die Landschaften waren beeindruckend. Leider war das Wetter schlecht. Teilweise regnete es.

Die Wolkenfetzen sorgten für eine einzigartige Atmosphäre.

Wanderweg Nr. 18 im Nationalpark von Garajonay

Die Touristeninformation schwärmte für diese Rundwanderung im Garajonay Nationalpark. Wenn wir nur eine Wanderung machen wollten, dann diese. Obwohl sie „nur“ 16.1 km lang ist, ist die Wanderdauer mit 9 Std. 10 Minuten angegeben. Zudem wies sie den höchsten Schwierigkeitsgrad auf. Wir rechneten daher mit einer anspruchsvollen Wanderung durch schwieriges Gelände.

Da der Regenwald die meiste Zeit in feuchten Nebel gehüllt war, warteten wir mehrere Tag auf den perfekten Tag. Dann war es soweit.

Um 8 Uhr fuhr der Bus von Valle Gran Rey zur Bushaltestelle Pajarito im bergigen Inselinnern. Zuerst wanderten wir auf den höchsten Berg La Gomeras, den 1’487 Meter hohen Alto de Garajonay. Von hier konnten wir den Vulkan Teide auf Teneriffa bestaunen, den mit 3’715 Meter höchsten Berg Spaniens, den ich später ebenfalls bestieg.

Vom höchsten Berg auf La Gomera, dem 1’487 Meter hohen Alto de Garajonay, konnte ich den Vulkan Teide auf Teneriffa sehen, den mit 3’715 Meter höchsten Berg Spaniens.

Unsere Wanderung führte durch den Lorbeer-Regenwald des Nationalparks Garajonay. 1986 wurde der Park zum UNESCO-Weltkulturerbe gekürt. Dank der hohen Luftfeuchtigkeit sind die Bäume mit Flechten übersät. Eine eindrückliche Wanderung, auf der ich immer wieder anhielt und unzählige Fotos schoss.

Der Weg durch den Wald war breit. Wir waren gespannt, wann der Weg schwieriger werden würde, doch die ganze Wanderung hatte keine anspruchsvollen Stellen. Wir hatten den Grossteil der Wanderung bereits hinter uns, als wir zum Aussichtspunkt Contadero kamen. Bereits zog Nebel auf und bevor ich die Kamera bereit hatte, verschwand die imposante Felsformation vor uns hinter den Wolken und es setzte starker Regen ein, der nicht mehr endete. Durchnässt machten wir uns auf den Weg zurück nach Pajarito, dem Ausgangspunkt unserer Wanderung. Wir froren und wollten nicht auf den Bus warten, der erst in zwei Stunden fuhr, so dass wir ein Taxi bestellten, das uns für € 40 zurück zu unserer Wohnung in Valle Gran Rey brachte. Obwohl ich mir zum Fotografieren im Wald viel Zeit nahm, absolvierten wir die Wanderung in etwa 5 Stunden. Hätten wir dem Weg nicht auf der La Gomera App gefolgt, wären wir wohl davon ausgegangen, eine falsche Route genommen zu haben, denn die angegebene Dauer von 9:10 Std. und der Schwierigkeitsgrad stimmten überhaupt nicht.

Wanderung von Epina nach Vallehermoso

Am nächsten Tag fuhren wir morgens um 8 Uhr mit dem Bus ins Dorf Epina, wo wir unsere Wanderung nach Vallehermoso starten. Leider war es auch an diesem Tag häufig bewölkt.

Der erste Teil führte am Nordwesthang der Insel entlang inmitten unzähliger Palmen zur Kapelle Ermita Santa Clara. Am Horizont thronte der Vulkan Teide der Nachbarinsel Teneriffa.

Der Abstieg nach Vallehermoso führte durch das fruchtbare Tal Barranco Era Nueva. Eine wunderbare Landschaft und eine grosse Pflanzenvielfalt erwarteten uns.

Kurz nach unserer Ankunft in Vallehermoso setzte Regen ein und der Nebel verhüllte die spektakuläre Landschaft mit den tiefen Tälern und den Felsformationen. Nach einem Essen in einem der wenigen offenen Restaurants nahmen wir den Bus zurück nach Valle Gran Rey.

Leider sagte die Wettervorhersage für absehbare Zeit immer wieder Regen voraus, sodass wir uns entschieden, früher als geplant nach Teneriffa zu fahren,  die letzte Insel auf unserer Reise.

Teneriffa

Teneriffa ist die grösste und bevölkerungsreichste Insel der acht Kanarischen Inseln und die grösste Insel Spaniens. Zudem ist der Vulkan Teide mit 3’715 m.ü.M. der höchste Berg Spaniens. Obwohl viele Touristen die Insel besuchen, bietet das Landesinnere tolle Landschaften ohne Touristenmassen.

Wir wohnten in einer zentral gelegenen Wohnung im Touristenort Los Cristianos und mieteten ein Auto, das uns mehr Flexibilität bot als die öffentlichen Verkehrsmittel.

Wanderung von Vilaflor zur Paisaje Lunar

Zum Einlaufen unternahmen wir eine 13 km lange Wanderung vom Bergdorf Vilaflor durch Kieferwälder nach Paisaje Lunar, einer Gegend mit eigentümlichen Felsformationen.

Auf dem Weg zur Paisaje Lunar

Am Ziel unserer Wanderung, dem Paisaje Lunar, kam Nebel auf, sodass die Felsformationen nicht besonders eindrücklich schienen. Zudem konnten wir sie nur aus Distanz betrachten. Aber wie das obige Foto zeigt, war der Weg lohnenswerter als die Paisaje Lunar.

Wanderung von Tamaino nach Los Gigantes durch zwei Tunnel

Dieser abenteuerliche Wanderweg ist offiziell geschlossen, denn der Weg entlang der Steilküste von Los Gigantes ist nicht ungefährlich. Nachdem wir mit dem Bus das Dorf Tamaino erreicht hatten, fanden wir bald das unverschlossene Tor zum ersten 1.2 km langen Tunnel, der im 19. Jahrhundert erbaut wurde, um Wasser aus den Bergen zu den Dörfern zu führen. Am Ende des Tunnels hatten wir das wilde Tal Barranco Seco erreicht, wo ein anfangs versteckter Weg nach unten führte. Weiter unten im Tal durchquerten wir den zweiten, ebenfalls 1.2 km langen Tunnel. Wieder am Tageslicht, fanden wir uns 220 Meter über dem Meer in der Steilküste Los Gigantes wieder. Wir genossen den tollen Ausblick auf die Klippen, das Meer und unser Ziel, dem Ort Los Gigantes. Ein teils schwierig zu findender Weg führte uns hoch über dem Meer der Steilküste entlang. Ein falscher Tritt oder ein Stolpern bedeutete hier den sicheren Tod. Mit Respekt vor der Gefahr und mit dem Blick auf den Weg statt hinunter auf das Meer kamen wir sicher in Los Gigantes an.

Casa del Vino und Bodegas Monje

An einem regnerischen Tag besuchten wir das Weinmuseum der Insel. Uns wurden die vielen Rebsorten, die abhängig von der Herkunft der Siedler verschiedenen Arten der Rebpflege, der Zyklus der Rebe über das Jahr, die historischen Absatzmärkte und die Geschichte des Weines auf Teneriffa nahe gebracht.

Besonders interessant war die Geschichte des Weines auf der Insel. Bereits in der zweiten Hälften des 15. Jahrhunderts brachten Spanische und Portugiesische Einwanderer Rebstöcke auf die Insel. Später brachten Franzosen und Italiener weitere Weinsorten. Der Wein gedieh prächtig auf dem vulkanischen Boden und einem idealen Klima. Vor allem der Wein aus der Malmsey-Traube war ein Exportschlager, so dass der Weinanbau bald einen wichtigen Wirtschaftszweig ausmachte. London und Antwerpen waren wichtige Exportmärkte. Immer mehr wurden auch die Schiffe nach Süd- und Nordamerika in Teneriffa mit Wein beladen, denn in den amerikanischen Kolonien gab es noch keinen Wein. Wein verdrängte bald Zuckerrohr als Hauptexportgut. Die Vormachtstellung des Weinexports sollte mehr als 300 Jahre anhalten. Der kanarische Malmsey-Wein war ein begehrtes Luxusgut. Auch William Shakespeare erhielt jedes Jahr ein Fass dieses Weines als Teil seines Salärs.

Anschliessend besuchten wir das nahe gelegene Weingut Monje, wo wir warten mussten, bis eine TUI-Touristengruppe das Weingut verliess. Mir gefiel der Wein der Insel La Palma besser, da die Weine von Teneriffa für meinen Geschmack wegen der vulkanischen Erde zu schweflig schmeckten.

Wanderung um die Roques de García und auf den Alto de Guajara

Am nächsten Tag bestiegen wir den Berg Alto de Guajara im Teide Nationalpark in der Mitte der Insel. Ausgangspunkt war die Lodge Parador de Cañadas del Teide. Gleich beim Parador lockten die Felsformationen von Roques de García, um die ein Wanderweg führte.

Einer der Felsen von Roques de García

In zwei Stunden erreichten wir den Gipfel des 2’781 Meter hohen Berges Alto de Guajara. Wir genossen die fantastische Aussicht auf den Teide Vulkan und links auf die Felsformationen von Roques de García und auf die Lodge Parador de Cañadas del Teide. Die verschiedenen Farben zeugen von der unterschiedlichen chemischen Zusammensetzung der Lava, die von verschiedenen Vulkanausbrüchen stammt.

Beim Abstieg am Rande eines Lavafeldes mit dem Vulkan Teide im Hintergrund

El Médano

Den nächsten Tag verbrachten wir am Strandort El Médano, der für’s Kite- und Windsurfen bekannt ist. Im Hintergrund thront der Montaña Roja.

Mein Kollege wollte nach Teneriffa auf die kanarische Insel Gran Canaria. Er entschied kurzfristig, die Reise nach Gran Canaria vorzuziehen, da er am nächsten Tag einen PCR-Test benötigt hätte, der nur mit langer Wartezeit erhältlich war. Ich blieb bis zu meiner Abreise in ein paar Tagen auf Teneriffa.

Masca

Das kleine Bergdorf Masca ist spektakulär gelegen.

Die Sicht vom Dorf nach oben …

… und auf die gegenüberliegende Seite des Tals.

Kaktusfrüchte

Wanderung um dem Aussichtspunkt Mirador Samara

Am nächsten Tag plante ich, eine weitere Wanderung im Parque Nacional Teide zu unternehmen. Die Tourist Information schlug mir eine Wanderung mit Startpunkt Mirador Samara vor. Ich folgte den Wanderwegen 13, 9 und 32. Wie die Bilder zeigen, verbrachte ich einen fantastischen Tag.

Blick über Kieferwälder und Lava mit dem Vulkan Teide im Hintergrund.

Die Gegend war von Vulkanen und Lava verschiedenen Alters überzogen. Ich konnte schon die am nächsten Tag geplante Wanderung vom Vulkan Teide zum Vulkan Pico Viejo sehen. Pico Viejo ist die Erhebung auf der rechten Seite des Bildes.

Hier legte ich die Mittagsrast ein. Ich war so überwältigt von der Schönheit dieses Ortes, dass ich ihn nur schweren Herzens verliess.

Kurz vor dem Ende der Wanderung traf ich wieder auf den Kieferwald, dessen Nadeln in der Sonne zu leuchten schienen.

Vom Mount Teide über den Pico Viejo zum Parador de Cañadas del Teide

Am letzten Tag vor meiner Abreise bestieg ich den Vulkan Mount Teide, den höchsten Berg Spaniens ( 3’715 Meter).

Ich und mein Kollege hatten die Genehmigung für die Gipfelbesteigung zwischen 9 und 11 Uhr morgens bereits ein paar Tage vorher eingeholt. Wollte ich den Gipfel zu Fuss vom Ausgangspunkt im Nationalpark erreichen, dauerte der Aufstieg etwa 4-5 Stunden. Von der Wohnung in Los Cristianos nahm die Anfahrt etwa eine Stunde in Anspruch. Möchte ich also gemäss meiner Genehmigung um 11 Uhr auf dem Gipfel stehen, müsste ich spätestens um 6 Uhr morgens losfahren.

Das tat ich mir nicht an, so dass ich entschied, mit der Seilbahn zur Bergstation zu fahren und die letzten Meter auf den Vulkan zu wandern. Da es pandemiebedingt kaum Besucher gab, konnte ich noch am Vorabend die obligatorische Reservation für die erste Bergfahrt am nächsten Morgen um 9 Uhr vornehmen.

Das Auto parkte ich wie von der Parkverwaltung empfohlen ausserhalb des offiziellen Parkplatzes der Talstation der Seilbahn an der Strasse, denn der offizielle Parkplatz wird ab 16 Uhr geschlossen.

Es waren nur eine Handvoll Leute in der ersten Gondel und ich war der einzige mit einer Gipfelgenehmigung, sodass ich der erste auf dem Gipfel war. Statt der angegebenen 45 Minuten hatte ich mein Ziel in 10 Minuten erreicht.

Glücksgefühle kamen auf, ganz alleine die Ruhe auf dem Gipfel zu geniessen. Auf dem Kraterrand bot sich eine atemberaubende Aussicht über die Insel und den Krater, der teils in Schwefeldämpfe gehüllt war.

Da ich mit der Bahn hinauf fuhr, wollte ich den Abstieg via dem erloschenen Vulkan Pico Viejo zu Fuss zurück legen.

Ein Blick zurück auf den Vulkan Teide, von dessen Spitze ich soeben herkam.

Vor mir zeigte sich der Vulkan Pico Vieja in voller Pracht.

Der Wanderweg zum Pico Viejo

Und nochmals ein Blick zurück zum Vulkan Teide

Nach einer Mittagsrast am Pico Viejo setzte ich den Abstieg zum Parador de Cañadas del Teide fort. Um 16 Uhr fuhr ein Bus vom Parador zur Talstation der Seilbahn, wo ich mein Auto geparkt hatte. Diese grandiose Wanderung war der perfekte Abschluss meiner siebenwöchigen erlebnisreichen Reise auf den drei Kanarischen Inseln La Palma, La Gomera und Teneriffa.

Am nächsten Tag flog ich zurück in die Schweiz. Für mich waren die Kanarischen Inseln der Inbegriff des Massentourismus und ohne Pandemie hätte ich diese Inseln nicht besucht. Umso überraschter war ich von den Landschaften und wie einfach es war, dem Massentourismus, der pandemiebedingt schon stark abgenommen hatte, auszuweichen.

Nach 10 Tagen in der winterlichen Schweiz mit Weihnachts- und Silvesterfeiern reiste ich wieder an die Wärme, dieses Mal auf die Kapverdischen Inseln.