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Tasmanien – Australien

Dezember 2023

Nach sechs Wochen auf der Weihnachtsinsel und dem Cocos Keeling Atoll reiste ich weiter nach Tasmanien. Tasmanien ist bekannt als Natur- und Wanderparadies und war schon länger auf meiner Bucket-Liste. So war die Entscheidung schnell gefallen, auf meiner Australienreise auch Tasmanien zu besuchen. Ich war 3 Wochen mit einem Mietauto unterwegs und reiste rund um die Insel. Wegen dem Touristenboom im Jahr 2023 musste ich schon Monate im Voraus alle Unterkünfte buchen.

Hobart

Das Zentrum von Hobart unterscheidet sich nicht von anderen australischen Städten. Auch hier finden sich ganze Strassenzüge mit zweistöckigen historischen Gebäuden. Tasmanien ist aber bekannt für seine Austern, sodass ich am Hafen ein paar bestellte. Ich liebte sie!

Austern

Royal Tasmanian Botanical Gardens

Ein schön angelegter Garten, der auch eine Sammlung von tasmanischen Pflanzen enthält. Einzigartig ist das Gewächshaus mit Pflanzen von den subantarktischen Inseln wie der Marquaire Insel, wo ständig Nebel und eisige Kälte herrscht.

Cascade Brewery

Diese traditionsreiche Brauerei gibt es seit 1824 und ist damit die älteste noch in Betrieb befindliche Brauerei in Australien. Ihr dunkles Stout Bier schmeckte mir sehr.

Museum of Old and New Art MONA

Das Museum hat seine Wurzeln in der Privatsammlung des tasmanischen Millionärs David Walsh und ist das grösste privat finanzierte Museum der südlichen Hemisphäre. Das Museum ist einzigartig. Es zeigt eine zusammengewürfelte Sammlung, bei der im gleichen Raum Jahrtausende alte Kunstwerke neben zeitgenössischen stehen. Der Grossteil der Sammlung hat Bezug zu den beiden Themen Sex und Tod.

Ein aufgehängtes totes Pferd

Im Hintergrund sind 76 nachgebildete Ausgestaltungen der weiblichen Vulva. Die Frauen haben sich freiwillig auf einen Aufruf des Künstlers gemeldet.

Ein übergewichtiger Porsche

Bruny Insel

Die Insel ist Tasmanien vorgelagert und besteht aus zwei Teilen, die durch eine schmale Landenge verbunden sind.

Blick über die Landenge

Mit einem Schnellboot entdeckte ich die Küsten der Insel.

Pferdeaktinien, auch als Seetomate bekannt

Taroona Shot Tower

Unterwegs machte ich bei diesem 58.7 Meter hohen Turm einen Halt. Er wurde zur Munitionsproduktion benutzt, da sich das Blei im freien Fall zu Kugeln formt. Er war bei seiner Fertigstellung im Jahr 1870 das höchste Gebäude Australiens und bis 1960 das höchste in Tasmanien.

Mount Nelson Signal Station

Aussicht

Signal Station Restaurant

Ein gemischter Meeresfrüchte-Teller

Richmond

Auf meiner Reise Richtung Norden machte ich im historischen Städtchen Richmond Halt. Die 1825 erstellte Steinbrücke ist die älteste in Australien.

Port Arthur

Zwischen 1787 und 1868 hat Grossbritannien über 166’000 Sträflinge nach Australien gebracht. In der ganzen Kolonie existierten tausende von Gefängnissen.  In Port Arthur wurden die gefährlichen und rückfälligen Kriminellen untergebracht.

In einem Teil war das „silent system“ implementiert, in dem die Gefangenen in absoluter Stille und Dunkelheit ausharren mussten. Die Idee war, dass die Gefangenen so über ihre Taten nachdenken konnten. Tatsächlich stellte es sich als brutale Strafe heraus, da viele Gefangene psychisch krank wurden.

Es gab auch eine Abteilung für Minderjährige, wo Kinder wegen kleinen Vergehen wie ein Brot stehlen von Grossbritannien nach Port Arthur verfrachtet wurden.

Der berühmteste Gefangene war Smith O’Brien, ein Mitglied des englischen Parlaments und Führer der Jungen Irischen Bewegung, der während einer Rebellion in Irland festgenommen wurde. Es war privilegiert und wohnte in einer Zweizimmer-Hütte (auf dem Bild rechts vom Schornstein). Er hatte sehr viele Freiheiten, die allerdings drastisch beschnitten wurden, nachdem eine Minderjährige bei ihm übernachtete.

Tasman Island Cruise

Mit einem Schnellboot entdeckten wir die zerklüftete Küste um Port Arthur.

Cape Hauy vom Meer aus gesehen

Wanderung zum Cape Hauy

Vom Camping-Platz an der Fortescue Bay konnte ich das Cape Hauy zu Fuss erreichen. Die Aussicht von oben war ebenso spektakulär wie vom Meer aus.

Echidna (auch Ameisenigel oder Schnabeligel) sind zusammen mit dem Schnabeltier die einzigen eierlegenden Säugetiere.

Unzoo

Wie der Name sagt, ist Unzoo eine Institution für Tiere, die möglichst frei leben und sich in einem grösseren Radius bewegen können. Die Grenzen sind möglichst unsichtbar.

Das berühmteste Tier Tasmaniens ist der Tasmanische Teufel, auch Beutelteufel genannt. Er hat die Grösse eines mittelgrossen Hundes. Seine Zähne sind sehr kräftig und können problemlos Knochen zerbrechen. In Relation zu seiner Körpergrösse hat er sogar den stärksten Biss aller Säugetiere.

In freier Wildbahn ist der Tasmanische Teufel kaum anzutreffen, da er scheu und nachtaktiv ist.

Eaglehawk Neck – Tessellated Pavement

Dieser natürliche Fliesenboden entstand, als das Gestein durch die Erdbewegung gebrochen wurde. Die ständige Erosion durch das Meer hat die Bruchstellen weiter vertieft.

Maria Insel

Die Tages-Tour zur Tasmanien vorgelagerten Maria Insel startet vom kleinen Ort Triabunna aus. Auf der Insel angekommen mietete ich ein Fahrrad, um in einem Tag die wichtigsten Sehenswürdigkeiten besuchen zu können.

Mount Bishop & Clerk

Die Nordküste. Im Hintergrund erhebt sich links mein Wanderziel, der etwa 600 Meter hohe Berg Bishop & Clerk. Die letzte halbe Stunde führt der Weg über unterschiedlich grosse Steine und an wenigen Stellen muss man sogar klettern.

Grossartige Aussichten vom Gipfel

Die Eidechsen lieben die von der Sonne aufgeheizten Steine.

Wombats

Auf der Insel leben viele Wombats, die keine Scheu vor den Menschen zeigen. Die Wombats sind pflanzenfressende Beutelsäuger.

Painted Cliffs

Links von diesem Strand befinden sich die ‚Painted Cliffs‘.

Der Name sagt alles.

Coles Bay

Die rund 200 km nördlich von Hobart gelegene Coles Bay befindet sich in unmittelbarer Nähe des berühmtesten Wahrzeichen Tasmaniens, der Wineglass Bay.

Sonnenuntergang

Die ‚Lure Wine Bar‘ im ‚Edge of the Bay‘ Hotel servierte exzellentes Essen.

Mount Amos

Am nächsten Morgen versuchte ich mich in der Besteigung des Mount Amos, den man nur kletternd ohne vorgegebenen Weg erreichen kann. Obwohl er nur 445 Meter hoch ist, wurde die Besteigung schwieriger , je näher ich dem Gipfel kam. In der Nacht vorher hatte es geregnet, sodass die Felsen rutschig waren. Ich fühlte mich immer unsicherer und fürchtete abzustürzen, sodass ich die Besteigung abbrach.

Anschliessend wanderte ich auf dem gut ausgebauten Weg zum Aussichtspunkt auf die Wineglass Bay und dann weiter hinunter zum Strand in der Bucht. Gleich zu Beginn sah ich dieses Wallaby, eine Känguru-Art.

Wineglass Bucht

Die berühmte Aussicht auf die Wineglass Bucht. Am ersten Tag war der Himmel bewölkt und am zweiten Tag regnete es sogar. Da meine Wetter-App bald schöneres Wetter anzeigte, wartete ich etwa eine halbe Stunde und tatsächlich konnte ich die Bucht mit Sonnenschein fotografieren. 15 Minuten später verschwand die Sonne bereits wieder.

Die Wineglass Bucht mit ihrem feinpudrigen Sand.

Sleepy Bucht

Auch die nahe Sleepy Bucht besuchte ich zwei Mal. Am Abreisetag schien die Sonne, sodass die roten Steine wundervoll zur Geltung kamen.

Auf dem Weg weiter Richtung Norden zu meiner nächsten Destination St. Helens besuchte ich zwei Weingüter. Die Weine der Freycinet Winery waren durchschnittlich. Das Weingut produziert aber ein hervorragendes Olivenöl, das ich kaufte.

Devil’s Corner Cellar Door

In diesem Weingut gefielen mir die Weine und die Degustation war kostenfrei. Ein Restaurant mit gutem Essen rundete das Angebot ab.

Bicheno

An der Küste des Ortes Bicheno gibt es sogenannte ‚Blow Holes‘. Sie entstehen, wenn das Meerwasser durch Gesteinspalten in die Luft gespritzt wird.

Aber auch die Küste in der Nähe des Ortes ist sehenswert!

Furneaux Restaurant & Comptoir in St. Helens

Dieses Restaurant ist eine kulinarische Perle in der Provinz Tasmaniens. Es ist oft ausgebucht und auch ich reservierte ein paar Wochen im Voraus. Ein belgisch-malaysisches Kochteam zaubert französische Gerichte mit einem tasmanisch-asiatischem Einfluss auf die Teller.

Ich genoss ein fünf-gängiges Menu. Die Fotos zeigen zwei Gänge daraus.

Tasmanische Jakobsmuscheln auf mit Tintenfischtinte eingefärbten Spagetti.

Ein Nougat-Dessert

Die Qualität reicht nicht ganz für einen Michelin-Stern. Trotzdem ist es eines der besten Restaurants in Tasmanien, für das einige der Gäste nur für den Restaurant-Besuch vom 3-Autostunden entfernten Hobart anreisen.

Pyengana Tal

Am nächsten Tag stattete ich den 37 km entfernten St. Columba Wasserfällen einen Besuch ab. Sie befinden sich am Ende des Pyengana Tals, das 1875 von den ersten Pionierfamilien besiedelt wurde.

St. Columba Wasserfälle

Schon die Wanderung durch den feuchten Urwald mit seinen Farnbäumen ist ein Erlebnis.

Der Wasserfall fällt über mehrere Stufen 90 Meter in die Tiefe und ist damit einer der grössten in Tasmanien.

Pub in the Paddock

Dieses Pub erhielt schon 1880 eine Lizenz und ist daher eines der ältesten Pubs in Tasmanien. Die Söhne feierten gerne und schon bald war das Anwesen der soziale Treffpunkt im Tal. Es fanden regelmässig Tanzveranstaltungen und Feste statt.

Pyengana Dairy Company

Nicht weit vom Pub bietet die lokale Käserei ihre Produkte an. Die Spezialität ist Cheddar.

Binalong Bucht

Auf dem Rückweg nach St. Helens machte ich bei der Binalong Bucht einen Stopp.

Am nächsten Tag fuhr ich von St. Helens Richtung Westen. Die Fahrt führte durch riesige Wälder und war sehr kurvenreich. Ich übernachtete in einem Haus im kleinen Ort Staverton. Zum Abendessen musste ich 20 Minuten mit dem Auto fahren, denn das nächste Restaurant befand sich im 20 km entfernten Städtchen Sheffield.

Sheffield

Ein historisches Haus

Ein Wandgemälde, das rechts den Tasmanischen Tiger, auch Beutelwolf genannt, zeigt. Als die ersten Europäer nach Tasmanien kamen, lebten etwa 5’000 Tiere auf der Insel. Da sie als Gefahr für den Tierbestand der Bauern eingestuft wurden, wurden Belohnungen für den Abschuss ausgesetzt, was zur Ausrottung dieser Tierart führte.

Am nächsten Tag besuchte ich zwei Höhlen in der Gegend, die Teil des Mole Creek Karst National Park sind.

Beide Höhlen waren recht gross, sodass die Touren jeweils etwa 45 Minuten dauerten.

King Solomons Höhle

Marakoopa Höhle

Alum Cliffs Aussichtspunkt

Auf dem Weg an die Westküste Tasmaniens besuchte ich den Cradle Mountain National Park.

Cradle Mountain National Park

Der Nationalpark ist autofrei, sodass alle Besucher beim Besucherzentrum parkieren müssen. Shuttle-Busse bringen die Leute an verschiedene Punkte des Parks.

Ich wanderte in 3 Stunden vom Dove Lake zum Marion’s Lookout und dann nach Ronny Creek, von wo mich der Shuttle zurück zum Parkplatz brachte.

Dove Lake: Meine Wanderung startete mit einem rollstuhlgägngigen Weg.

Ein zauberhafter Ort!

Rechts der Cradle Mountain, der der Gegend seinen Namen gab.

Ein Wombat

Strahan

Nach einer langen Fahrt durch die Wildnis Tasmaniens mit unzähligen Kurven erreichte ich das malerische Städtchen Strahan an der Westküste.

Die grosse Attraktion ist die Bootsfahrt auf dem Gordon River. Da ich über die Weihnachtstage nach Strahan kam, war die Tour leider schon auf Tage hinaus ausgebucht. Zum Glück hatte Strahan noch mehr zu bieten.

Mein Hotel

und der Sonnenuntergang vom Zimmer aus

Bahnstrecke von Queenstown nach Strahan

Ein paar Kilometer ausserhalb Strahans befindet sich der Regatta Point. Hier endete die Bahnstrecke der Mount Lyell Mining and Railway Company, die ab 1899 bis 1963 über eine Million Tonnen Kupfer, Silber und Gold über eine Strecke von 43 km von Queenstown ans Meer nach Strahan transportierte. Um die Steigungen zu überwinden, wurde ein vom Schweizer Ingenieur Abt entwickeltes Zahnrad-System eingesetzt.

Heutzutage transportiert die Bahn unter dem Namen ‚West Coast Wilderness Railway‘ Touristen.

Ein moderner Bahnwagen

Als die Mine noch in Betrieb war, war der Hafen von Regatta Point ein geschäftiger Ort, wo Güter umgeschlagen wurden und Menschen durch den Bahnhof strömten. Ein einsamer dampfbetriebener Kran erinnert noch an diese Zeit.

Wanderung zu den Hogarth Wasserfällen

Diese 1.2 km lange Wanderung führte einem Bach entlang durch einen wunderschönen Wald.

Henty Dunes

Ein paar Kilometer nördlich von Strahan befindet sich eine 15 km lange Dünenlandschaft, die mehrere Kilometer ins Landesinnere reicht.

Ocean Beach

Der kilometerlange Strand von Strahan

Queenstown

Auf meinem Weg quer durch die Insel Richtung Hobart kam ich zuerst nach Queenstown. Es ist ein historisches Städtchen, von wo früher die Eisenbahn der Mine ihren Ausgangspunkt hatte. Noch heute können einige Dampflokomotiven aus dieser Zeit bewundert werden. Das Bild zeigt den neuen Bahnhof der ‚West Coast Wilderness Railway‘.

Iron Blow Aussichtspunkt

Aussicht auf eine aufgegebene Kupfermine

Nelson Wasserfälle

Ein paar Kilometer weiter startete der 700 Meter lange Weg durch den Urwald zu den Nelson Wasserfällen. Eine verwunschene Gegend!

Lake Saint Clair National Park

Nach weiteren 55 km kam ich zum Lake St. Clair National Park, wo ich den Frankland Beaches Walk wählte.

Die Kirche von Ellendale

Mount Field National Park

Mein letzter National Park in Tasmanien war der Mount Field National Park. Dieser Park gefiel mir am besten. Er war der perfekte Abschluss meiner Tasmanien-Reise.

Tarn Shelf Wanderung

Am ersten Tag nahm ich die Tarn Shelf Rundwanderung unter die Füsse. Sie ist 12 km lang und passiert einige Bergseen. Sehr eindrucksvoll!

Am Vormittag vor meiner Abreise zurück nach Hobart erwanderte ich den Drei-Wasserfälle-Rundgang. Neben den Wasserfällen war der Urwald mit seinen vielen verschiedenen Bäumen eine weitere Attraktion.

Russell Wasserfall

Der Russell Wasserfall von oben

Horseshoe Wasserfall

Der dritte Wasserfall hiess ‚Lady Barron Falls‘. Er war nicht eindrücklich, sodass ich hier kein Bild von diesem Wasserfall zeige. Der Weg dorthin gefiel mir aber sehr.

Zurück in der Zivilisation ass ich als Abschluss meiner Reise das Neun-Gang-Menu im Restaurant Fico. Es wurde bereits zwei Mal als bestes Restaurant in Tasmanien ausgezeichnet. Das Essen schmeckte mir, doch hatte ich mehr erwartet.

Damit ging eine erlebnisreiche dreiwöchige Reise rund um Tasmanien zu Ende. Ich flog weiter nach Thailand, wo ich im Süden weniger bekannte Inseln besuchte.