Juni 2019
Ich wollte dieses Restaurant schon früher besuchen, doch das grosse Menu ist hier nur ab zwei Personen zu haben. Eine meiner Wanderungen führte mich an Ernen vorbei, so dass ich an einem Nachmittag beschloss, im „Erner Garten“ kurz vorbei zu schauen. Nach einem Schwatz mit der Bedienung und nach Rücksprache mit dem Chef versicherte sie mir, dass ich am selben Abend das Menu auch für mich alleine bestellen könne, da nicht viele Gäste zu erwarten sind und der Chef genügend Zeit hätte.
Der Chef und Koch Klaus Leuenberger will nach Wanderjahren auf dem Luxusliner Queen Elisabeth II., in der kanadischen Wildnis, im Luxushotel Bristol in Warschau und am Hof des Emirs von Katar nun hier im idyllischen Ernen sein Können zeigen. Das Restaurant Erner Garten setzt auf Bio-Produkte, die oft ganz lokal entweder vom eigenen Garten oder von den angrenzenden Höfen kommen. Mit seiner „Urküche von Berg und Tal“ will er im Sinne der Slow-Food Philosophie alte Gerichte innovativ interpretieren. Gault Millau hat ihm 15 Punkte verliehen.
Der Eingang
Das Menu, auf Schimmelkäse und Erdbeeren habe ich aus Magenkapazitätsgründen verzichtet.
Das Restaurant ist in einem nüchternen Stil gehalten.
Aber ich habe doch ein gemütliches Plätzchen gefunden.
Ausserhalb des Menus wurde mir als Amuse Bouche diese Ravioli mit Spargeln serviert.
1. Gang: Beinwurst-Alpkäse Carpacio mit Spitzwegerich und Nelken
2. Gang: Bio-Lachs Boillabaisse mit Spargeln und Roggenknödel
3. Gang: Gefüllte Morcheln und Schlüsselblumen-Risotto mit Spinat und Rosmarin
4. Gang: Marscaplin mit Rapssamen und Löwenzahnsamen-Tempura
5. Gang: Dreierlei vom Steinbock: Ravioli mit Hackfleisch vom Steinbock, geschmort und gebraten. Vom gebratenen Steinbock hatte ich leider bereits ein Stück abgeschnitten, bis ich mich erinnerte, noch ein Foto zu schiessen.
Der Dessert-Gang: Huflattich-Rahm Tarte mit Beerensmoothie und Popcorn-Eiscreme mit einem süssen Petite Arvine, einem typischen Wein aus dem Wallis.
Jeder Gang des Menus war ausgezeichnet, aber der Höhepunkt war für mich das Popcorn-Eiscreme. Es war sehr ungewohnt und interessant, in einem Eiscreme diesen intensiven Popcorn-Geschmack zu erleben. Der Chef Klaus Leuenberger erklärte mir auf Nachfrage, dass er frisches Popcorn mahle und anschliessen das Popcorn-Mehl in einer Rahmglace verarbeite. Genial!
Nach meinem Essen bewunderte ich dieses Bergpanorama vom Eingang des Restaurants aus.
Dem Chef und Koch Klaus Leuenberger ist es gelungen, herkömmliche Gerichte auf innovative Art neu zu interpretieren. Ich kann einen Besuch seines Restaurants empfehlen.
Das 6-Gänge-Menu kostete CHF 98. Die empfohlenen Walliserweine kosteten pro Deziliter CHF 4 – 5.